Habit[at]Home, SS21
Dieses Buch beschäftigt sich mit der Wechselwirkung zwischen Raum und Person. Aus diesem Zusammenspiel entsteht ein Wohn-Raum, der Informationen trägt und eine Atmosphäre schafft.
Der Wohnraum wird im Folgenden als Habitat bezeichnet. Dieser Begriff beschreibt sowohl einen biologischen Lebensraum als auch eine Wohnung.
Außerdem beziehen wir uns bewusst auf den Begriff Habitus, welcher einen Brauch, eine Gewohnheit, wie auch eine soziokulturelle und ökonomische Einordnung nach Bourdieu beschreibt. Das Wort beinhaltet in diesem Kontext also viele Aspekte, die in dieser Untersuchung zum Tragen kommen.
Es stellt sich die Frage, was dieses Habitat bestimmt. Was für Eindrücke werden vermittelt und wie werden diese konstruiert?
Diese Fragen sollen exemplarisch anhand der Wohnräume zweier Personen untersucht werden.
Dabei wird Bezug auf den Raum und seine Eigenschaften, die Personen und ihre Geschichten, sowie die raumschaffenden und biografisch verknüpften Objekte genommen.
Die Untersuchung kann nicht nur mit theoretischen und wissenschaftlichen Mitteln durchgeführt werden. Objektivität funktioniert hier nur unter Einbezug der subjektiven Erfahrungswelten der inhabitanten Personen. Das subjektive Erleben des Raumes wird also neben Fakten und Listen zum Forschungsgegenstand einer phänomenologischen Analyse.
In vielen Abschnitten werden Schlüsse aus dem gesammelten Material gezogen und Dinge nach besten Möglichkeiten objektiv bewertet. In einzelnen Teilen haben wir visuelle Methoden der Auflistung gewählt, die den Betrachter_innen ein eigenes Urteil ermöglichen, denn jede/r wird für sich andere Schlüsse aufgrund von unterschiedlichen ästhetischen, ökonomischen, moralischen u.ä. Maßstäben treffen.