indes träumend vor sich hin, SS21
Die Arbeit „indes träumend vor sich hin“ untersucht die Wohnung als Resonanzkörper der Alltäglichkeiten, individueller Mythologien und zeitgenössischer Heiligenbilder, die darin zurückgeworfen werden.
Weil sich heute alles "spirituell" aufladen und damit sakralisieren lässt, kann die Frage nur lauten: Wie zeigt sich im sogenannten Heiligen ein universeller Geist? Es geht bei Heiligenbildern um mehr als ein subjektives Empfinden. Im kollektiven Verständnis liegt die Anziehungskraft und die Macht, Profanem Mystik zuzusprechen.
Es geht darum, ob eine Gesellschaft ohne die Kategorie des Heiligen überhaupt eine Ethik zementieren kann, die das heutige Leben mit all seinen Extremen zu bändigen weiß. Die Rede vom Heiligen ist also gerade nicht ein verstaubtes, rückwärtsgewandtes Streben von traditionellen Frömmlern, sondern benennt eine Sehnsucht, die vielen Menschen innewohnt, eine unsichtbare Kirche in und um alles zu errichten.
„Die unsichtbare Kirche überragt die sichtbare bei weitem.“