Textil- und Flächendesign
English
Die resiliente Form, MA 2021
„Die resiliente Form“ beschäftigt sich mit einem Formgebungsprozess, bei dem die harzbasierte 3D-Drucktechnologie zum Einsatz kommt. Hierbei ist der Druckprozesses erheblichen externe Störungen ausgesetzt, auf welche der Drucker mit der Erzeugung einer spezifischen Formensprache reagiert. Die Störungen umfassen sowohl interne Kräfte, die durch den Druckprozess selbst verursacht werden, als auch externe Kräfte, die durch Manipulationen auf der Druckplattform erzeugt werden. Durch das Zusammenwirken von Kräften befindet sich die Druckplattform während des Prozesses im instabilen Zustand, was zu einer Versetzung der Druckschichten führt.
Pflanzenwachstum ist ein interaktiver Prozess, bei dem die Morphologie sowohl von der Genetik als auch von der Umwelt mitbestimmt wird. Das in den Genen festgeschriebene Charakteristikum bestimmt die Grundlage der Form, darüber hinaus üben die wechselnden Umweltbedingungen einen signifikanten Einfluss aus. Auf der Grundlage dieses Phänomens wird in diesem Projekt das 3D-Druckverfahren so manipuliert, dass sich die entstehenden Kräfte auf die Druckergebnisse auswirken und dadurch verzerrte Formen erzeugt werden.
Der „digitale“ Formbildungsprozess ist in diesem Projekt eng mit den physischen Kräften verknüpft, daher steht die Interaktivität des Prozesses im Mittelpunkt. Um die folgenden drei Zielstellung wurden alle Experimente durchgeführt:
Welche Kräfte traten während des Druckprozesses auf ?
Woher kamen die Kräfte?
Wie wirkten die Kräfte auf Formen?
Das Druckprozess werden obwohl von der Maschine gesteuert, besteht mein Ziel bei der finalen Visualisierung darin, die Kräfte sich als „Co-Gestalter“ durch bestimmte Manipulationen an diesem Prozess zu beteiligen. Daher wird dies als ein interaktiver Gestaltungsprozess verstanden, zu den Teilnehmern gehören Kräfte und 3D-Drucker.
Entgegen der Betonung von hoher Präzision in digitalen Fertigungsprozessen ist das Ziel dieses Projekts nicht, perfekte Formen zu erzeugen. Vielmehr wird die eingesetzte Technologie als Gestaltungsmittel verstanden, um einen interaktiven Gestaltungsprozess mit besonderem Augenmerk auf eine technologiebezogene Formensprache in den Mittelpunkt zu stellen.