Bühnen- und Kostümbild
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Die Wand
von Jana Krause und Florian Fischer
Video im Bühnenbild
Stück von Marlen Haushofer: „Die Wand“
Ziel des Kurses war die Entwicklung eines Inszenierungskonzepts, das Bühne und Video schon im Entwurf als ineinandergreifende Ausdrucksformen eines zusammengehörigen künstlerischen Prozesses begreift.
Einen inspirierenden dramatischen Gegenstand für die Aufgabe bildete die Theaterfassung von Marlen Haushofers Roman „Die Wand“. Der Text ist aus der Ich-Perspektive einer Frau geschrieben, die bei einem Ausflug ins Gebirge von einem Tag auf den anderen durch eine unsichtbare Wand von der Zivilisation abgeschnitten wird und fortan allein in der Natur überleben muss. Der innere Seelenzustand der Protagonistin und das irreale Ereignis der unsichtbaren Wand sind Anlässe, sich nicht nur mit der Findung eines Bühnenraums zu beschäftigen, sondern auch das Mittel Video auf dem Theater zu erproben.
Unter gemeinsamer Betreuung von Bühne, Regie/Dramaturgie und Video wurden von den Studierenden Inszenierungs-Konzeptionen entwickelt und in Bühnenbildmodellen und eigenproduzierten Videos visualisiert. Die entstandenen Entwürfe zeigen von der illusionistischen Guckkastenbühne bis zur immersiv ausgerichteten Theaterform eine große Bandbreite unterschiedlicher Stile und Ansätze zeitgenössischen Theaters. Allen Arbeiten ist gemeinsam, dass Video als integraler dramaturgischer und ästhetischer Bestandteil von Raum und Aufführung mitgedacht wurde.
Eine Theater-Installation von Jana Krause und Florian Fischer
Das Stück „Die Wand“ beschreibt eine Reise nach Innen. Die Zuschauenden werden selbst zur Protagonist*In und tauchen dabei immer tiefer in sich selbst und die beschriebene Geschichte ein. Die Reise soll sich in allen Facetten den Zuschauer*Innen offenbaren und spürbar werden. Darum haben wir die Form einer begehbaren Installation gewählt, mit der alle Sinne angesprochen werden sollen.
Der harte Alltag wird (haptisch) spürbar, die schwere Arbeit, der Wandel der Jahreszeiten. Neue Beobachtungen vermischen sich mit alten Erfahrungen und werden so zu neuen Erkenntnissen über Leben und Tod.
Am Ende wartet die Stille, die Isolation ein Segen und Folter zugleich. Du bist mit dir alleine, bis du dir selbst gegenüber stehst und die Geschichte sowie die Stimme aus dem Off mit eigenen Erfahrungen verschwimmen und zu neuen Deutungen einladen.