Textil- und Flächendesign

ANOMALIA, WS 20/21

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  • SZENARIO Wie lange ist es her? Wo bin ich? Wer bin ich? Es ist das Jahr 2220 und nichts scheint mehr so zu sein wie wir es bis heute kennen. Heute? So also sieht die Welt in zwei- hundert Jahren aus: Es ist unglaublich heiß und damit meine ich nicht so eine typische Sommerhitze ohne Wind, sondern eine unter Umständen tödliche Hitze. Wer sich nicht vor der Sonne und der Trockenheit schützt, läuft Gefahr umzukommen. Wie ich erfahre, habe ich gerade eine Hitzewelle erwischt. Es gibt wohl nur zwei Möglichkeiten: extreme Hitze oder extreme Kälte. Dazwischen gibt es nichts. Um mich herum sieht es traurig aus. Wo sind die Pflanzen? Vom ganzen Grün sind nur noch jämmerliche Reste übrig, alles andere scheint künstlich oder nachgeahmt zu sein. Und ziemlich einheitlich. Auch die hier lebenden Menschen, vor allem ihre überdimensionale, außerirdisch wirkende Bekleidung. Sie irritiert mich etwas, aber gefällt mir wirklich sehr gut. Ich hätte auch gerne so ein Cape. Es hat wirklich eine ganz ungewöhnliche Ästhetik. Aber irgendwas ist daran merkwürdig. Was, das ist Schutzkleidung? Was war das? Ich bin wieder zurück im Hier und Jetzt und bin etwas verwirrt. Wird unsere Zukunft wirklich so befremdlich aussehen? Werden wir uns alle mit spezieller Kleidung vor dem Klima schützen müssen? Ich hoffe es muss nie soweit kommen, obwohl mir das Design sehr gut gefallen hat und immer noch gefällt. Vielleicht kann man das ja auch schon jetzt tragen. Und nicht als Schutzkleidung. Ich würde nicht nein sagen. KONZEPT
    Es geht nur ums Überleben. Hierfür wurde dieser Schutzanzug entwickelt. Für alle Temperatur- und Wetterextreme. Das verwendete Material nennt man Filz. Es ist aus Schafswolle hergestellt und bringt alle Voraussetzungen mit, um kompletten Schutz zu garantieren. Es isoliert sowohl gegen Hitze, als auch gegen Kälte. Dazu trägt auch die Regulierung von Luftfeuchtigkeit und die dadurch gewährleistete Hautfreundlichkeit bei. Filz geht nicht in Flammen auf, egal wie hoch die Temperaturen sind. Als Naturmaterial ist es außerdem schadstofffrei und leicht zu reinigen. Filz hat seinen eigenen Willen, also muss der Mensch sich anpassen. Und sich dabei die monotone Erscheinung zu Eigen machen. Eine Herausforderung zur persönlichen Weiterentwicklung, und der des persönlichen Schutzanzugs.

    SCENARIO

    How long has it been? Where am I? Who am I? It is the year 2220 and nothing seems to be as we know it until today. Today? So this is what the world will look like in two hundred years:

    It is unbelievably hot and I don't mean a typical summer heat without wind, but a possibly deadly heat. Who does not protect himself from the sun and the dryness, runs the risk to perish. I am told that I have just caught a heat wave. I guess there are only two possibilities: extreme heat or extreme cold. There is nothing in between.

    Things look sad around me. Where are the plants? All that's left of all the greenery are pitiful remnants, everything else seems artificial or imitation. And quite uniform. Even the people living here, especially their oversized, alien-looking clothing. It irritates me a bit, but I really like it. I'd love to have a cape like that, too. It really has a very unusual aesthetic. But there's something strange about it. What, this is protective clothing?

    What was that? I'm back in the here and now, and I'm a little confused. Is our future really going to look so alienating? Will we all have to protect ourselves from the climate with special clothing? I hope it never has to come to that, although I really liked the design and still do. Maybe it's possible to wear it now. And not as protective clothing. I wouldn't say no.

    CONCEPT

    It's all about survival. This is what this protective suit was designed for. For all temperature and weather extremes. The material used is called felt. It is made of sheep's wool and brings all the conditions to guarantee complete protection. It insulates against both heat and cold. It also contributes to the regulation of atmospheric humidity and thus ensures skin-friendliness. Felt does not burst into flames, no matter how high the temperatures are. Being a natural material, it is also free of harmful substances and easy to clean.

    Felt has a mind of its own, so people have to adapt. And in doing so, embrace its monotonous appearance. A challenge to personal development, and that of the personal protective suit.

    TEILNEHMER*INNEN
    Antonia Schulze, photos: Roberto Cicala, Maria Marti Sanz, Juliet Barbieri
    BETREUUNG
    Christian, Frank Müller, Paula van Brummelen, Ben Chislett, Julia Danckwerth, Sara Diaz Rodriguez, Essi Johanna Glomb, Daniel Hofer, Andreas Kallfelz, Nora Klein, Julia Marquardt, Fabian Neumüller, Sandra Nicoline Nielsen, Pablo Zuleta
    PROJEKTKATEGORIE
    Semesterprojekt im Hauptstudium
    FACHGEBIET
    Textil- und Flächendesign
    TAGS
    Übergeordnetes Projekt
    Radical Futures – What does your future look like?
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